Google Scholar

Dennis Benjak
  • 29 Jul, 2024
  • 0 Kommentar(e)
Inhaltsverzeichnis

Bei Google Scholar handelt es sich um eine Suchmaschine des Unternehmens Google, die auf die Suche nach wissenschaftlicher Literatur spezialisiert ist.

Geschichte von Google Scholar

Das erste Mal trat Google Scholar 2004 in Erscheinung. Dadurch war es eines der ersten Unternehmen, welches Fachliteratur online indexiert hat. Mit dem Projekt sollten Fachtexte und Publikationen einfach zugänglich gemacht werden. Um sein Portfolio stetig zu erweitern, hat Google Scholar unter anderem Partnerschaften mit der Oxford University oder der Bayerischen Staatsbibliothek abgeschlossen. Seit dem 21. April 2006 steht Google Scholar auch in deutscher Sprache zur Verfügung.

Der Suchdienst richtet sich laut eigener Aussage an Akademiker. Demnach gehören zur Zielgruppe also in erster Linie Wissenschaftler, Forscher, Studierende, Hochschuldozierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden sowie Schüler.

Wie funktioniert Google Scholar?

Google Scholar bietet verglichen mit Google eine andere Datenbasis, die sich auf wissenschaftliche Informationen wie Bücher, Journalartikel oder Konferenzbeiträge fokussiert. Die Suchfunktionen sind auf die Recherche nach wissenschaftlichen Informationen ausgerichtet.

Die Technik hinter Google Scholar ist beinahe identisch zu der von Google. Deshalb musst du in der Suchleiste nur ein Wort oder ein Zitat eingeben, und die Suchmaschine spuckt passende Treffer in der gewünschten Sprache aus. Der Suchdienst zieht allerdings den komplett Text des Dokuments in Betracht, die Quelle, in der der Text veröffentlicht wurde, und besonders auch, wie oft er in anderen Artikeln zitiert wird. Daher findest du zwar die gleiche Rechercheoberfläche und die gleiche Bearbeitungsgeschwindigkeit vor, weil aber wissenschaftliche Dokumente besondere Eigenschaften besitzen, sind eie Prinzipien und Algorithmen des Pageranks bei Google Scholar angepasst.

Mit knapp über 380 Millionen Dokumenten bietet der Suchdienst die weltweit größte Datenbank an wissenschaftlichen Quellen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Auszüge aus Büchern wissenschaftlicher Verlage
  • Zeitschriftenbeiträge
  • Thesen und Dissertationen
  • Bachelor-, Diplom- oder Masterarbeiten aller Art
  • Gerichtsurteile und Beschlüsse
  • Gedichte, Lieder und historische Bücher

Nicht alle Dokumente sind kostenfrei zugänglich, daher zeigt die Suchmaschine in einigen Fällen sogenannte Abstracts an. In diesen wird der Inhalt kurz und grob zusammengefasst, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, zu entscheiden, ob sich ein Kauf oder ein Ausleihen lohnt.

Mit einem eigenen Scholar-Profil haben Nutzer weitere Möglichkeiten. Dann können eigene Publikationen veröffentlich oder Beiträge abgespeichert werden. Außerdem kann dann eingesehen werden, wer die eigenen Zitate verwendet.

Die Hauptfunktionen von Google Scholar sind folgende:

  • Indizierung: Die Suchmaschine filtert Metadaten wie Autor, Erscheinungsjahr und Titel aus den Treffern. Für die Trefferauswahl werden dann Techniken wie Webcrawler und Linkresolver eingesetzt
  • Ranking: Aktuellere Dokumente werden in der Regel von Scholar automatisch höher eingestuft
  • Extraktion von Zitaten: Aus vorhandenen Texten werden die gewünschten Literaturdaten entnommen, hierfür gibt es bei Google Scholar ein eigenes Analyseverfahren
  • Abdeckung: Die Publikation des Verlags wird immer ganz oben angezeigt, andere Versionen werden darunter zusammengefasst

Alle Suchergebnisse werden von Google entweder im Format HTML oder als PDF angezeigt, hierbei sind die einzelnen Inhalte auch gekennzeichnet.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Google Scholar bietet einige Vorteile:

  • simple Bedienung - ganz ähnlich zur bekannten Google-Suche
  • hohe Suchgeschwindigkeit
  • umfangreicher Index
  • Durchsucht Quellen im Volltext
  • Zugang zum Deep Web

Google Scholars Informationspolitik wird oft als zu rigide kritisiert. Nutzer erhalten kaum Einblick in die Details des zugrunde liegenden Bewertungsalgorithmus - es bleibt unklar, welche Datenbestände genau durchsucht werden und wie regelmäßig diese aktualisiert werden. Zudem wird bemängelt, dass das System gelegentlich auch Präsentationsfolien oder studentische Arbeiten als wissenschaftliche Publikationen behandelt. Für unerfahrene Nutzer auf dem Gebiet der Literaturrecherche kann es daher sehr schwierig sein, die Qualität der gefundenen Quellen einzuschätzen. Weitere Nachteile sind:

  • kurze bibliografische Angaben
  • fehlende intellektuelle Prüfung der Quellen
  • zum Teil falsche Indizierungs- und Extraktionsalgorithmen
  • berücksichtigt keine Schlagworte und Abstracts aus Fachzeitschriften
  • keine Sortier- und ungenügende Filterfunktionen

Tipps und Tricks für die Nutzung

Für die effektive Nutzung von Google Scholar empfehlen wir dir, im Vorfeld gewisse Einstellungen bei "Suchergebnisse", "Sprache", "Bibliothekslinks" und "Konto" vorzunehmen. In den allgemeinen Einstellungen kannst du verschiedene Such-Optionen vornehmen. Besonders hilfreich ist dabei, die Sprache der gesuchten Quellen gezielt einzugrenzen. Alle vorgenommenen Einstellungsänderungen musst du oben über den blauen "Speichern"-Button bestätigen, damit sie wirksam werden.

Vor allem Studierende profitieren häufig davon, wenn sie über den Reiter "Bibliothekslinks" den Zugang zu den elektronischen Medien ihrer Universitätsbibliothek aktivieren. Dafür ist möglicherweise eine VPN-Verbindung oder Anpassung der Proxy-Einstellungen außerhalb des Campus-Netzwerks erforderlich.

Wenn die normalen Suche nicht die gewünschten Ergebnisse liefert, bietet die "Erweiterte Suche" von Google Scholar zusätzliche Optionen. Hier kannst du logische Operatoren nutzen, um beispielsweise verschiedene Schreibweisen eines Autorennamens abzudecken oder die Suche auf bestimmte Schlagwörter zu begrenzen.

Ebenso hilfreich sind die verschiedenen "Kennzahlen", die Google Scholar anbietet. So geben die Zitationszahlen Aufschluss über die Bedeutung und den Einfluss einer Veröffentlichung innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses. Über den Reiter "Meine Zitate" können Nutzer zudem die Zitationshäufigkeit ihrer eigenen Publikationen verfolgen, sofern diese elektronisch erschienen sind und ein Autorenprofil existiert.

Scholar aus SEO-Sicht

Die Academic Search Engine Optimization (ASEO) - wissenschaftliche Suchmaschinenoptimierung - ist ein wichtiger Faktor für das Ranking bei Google Scholar. Ähnlich wie beim Linkbuilding werden bei Google Scholar Inhalte hoch geranked, wenn sie Zitate und Quellen beinhalten. Im Zusammenspiel mit den richtigen Keywords kann so das eigene Ranking auf Google Scholar verbessert werden.

Zudem kann auch die Keyworddichte einen Einfluss auf die Positionierung der Suchergebnisse in Google Scholar haben. Wichtige Begriffe solltest du daher nicht nur im Titel der Publikation, sondern auch im Haupttext, in Zwischenüberschriften und im Abstract möglichst prominent platzieren.

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