Im zweiten Quartal 2025 gab es einen Rückgang bei Website-Besuchen durch reale Nutzer um 9,4 %, wie eine Studie zeigt. Ein deutlicher Trend: Immer weniger Menschen besuchen aktiv Internetseiten, während die Nutzung von Sprachassistenten, Chatbots und Künstlicher Intelligenz zur Informationssuche zunimmt.
Die Studie dokumentiert eine starke Verschiebung des Verhältnisses zwischen Bot-Traffic und echten Anwendern: Zu Jahresbeginn war auf 200 menschliche Besucher ein KI-Agent zu verzeichnen, inzwischen kommt bereits jeder 50. Zugriff von einer Maschine. Demnach werden Inhalte zwar weiterhin abgerufen, jedoch kaum noch von realen Menschen aktiv betrachtet. Dadurch brechen die Besucherzahlen, Werbeeinnahmen und die Zahl der qualifizierten Kontakte ein – obwohl die technischen Zugriffe auf die Seiten konstant bleiben. Besonders stark spüren diese Entwicklung Nachrichtenportale, Affiliate-Seiten sowie Medienunternehmen.
Was steckt dahinter?
Viele moderne KI-Programme treten im Netz wie echte Menschen auf und umgehen klassische Erkennungsmechanismen. Sie rufen automatisiert große Mengen an Webinhalten ab, indem sie sogenannte headless Browser nutzen – also Browser ohne sichtbare Oberfläche, die sich im Verhalten kaum von normal genutzten Browsern unterscheiden. Diese Programme lösen technische Barrieren wie CAPTCHAs, simulieren den Einsatz von Maus und Tastatur und geben sich dabei als gängige Browser wie Chrome oder Safari aus.
Das Problem: Für Websitebetreiber ist dieser maschinelle Traffic kaum von menschlichen Zugriffen zu unterscheiden, obwohl keine authentische Interaktion stattfindet. Der Anteil dieses scheinbar echten, aber tatsächlich wertlosen Traffics wächst stetig – für Monetarisierung, Nutzerbindung und Conversions bleibt dieser Traffic allerdings unbrauchbar.
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