Es wird wieder spannend! Welche Seiten werden gut performen? Welche werden unter dem Update leiden? Google hat das nächste große Update angekündigt und diesmal geht’s ans Eingemachte.
Ab Mai bestimmt die Nutzerfreundlichkeit mehr denn je, wie dein Content in den Suchmaschinenergebnissen abschneidet. Es geht darum, das Erlebnis deiner Besucher zu messen. Mit diesem Update wird das Realität und das ist, laut Google, nur der erste Schritt in diese Richtung.
Das Ziel der weltgrößten Suchmaschine ist und bleibt es, das Nutzererlebnis so positiv wie möglich zu gestalten, indem es möglichst relevant Ergebnisse für möglichst alle Suchanfragen generiert. Das Rad erfindet Google allerdings nicht neu: Die Einführung der Core Web Vitals als Rankingfaktor sind nicht der erste Schritt in Sachen Einbindung von Nutzer Signalen. Faktoren, wie etwa die Bounce-Rate und Page Speed spielen schon lange eine wichtige Rolle und werden, auch wenn nicht bewusst, von Nutzerseite beigetragen.
Hintergrund: Bereits im Mai 2020 kündigte Google die Core Web Vitals als eine Reihe von Metriken zur Bewertung der User Experience auf Websites an. Seit Juni 2021 sind die Core Web Vitals gemeinsam mit HTTPS, Mobile Friendliness und dem Verzicht auf störende Interstitial Pop-ups offizielle Google-Ranking-Faktoren, zusammengefasst unter „Page Experience“. Ziel dieser Einführung ist es, Webseiten zu fördern, die technische Grundanforderungen an eine positive Nutzererfahrung erfüllen und Inhalte schnell und stabil bereitstellen.
Warum Google diesen Schritt macht
Google hat die Core Web Vitals ins Leben gerufen, um das Internet für alle Nutzer ein Stückchen besser zu machen. Hier sind die Gründe, warum Google diesen Kurs eingeschlagen hat:
Nutzer im Mittelpunkt: Google will, dass du beim Surfen auf Webseiten ein rundum positives Erlebnis hast. Mit den Core Web Vitals sorgt der Suchriese dafür, dass Seiten schnell laden, stabil sind und dir ein interaktives Erlebnis bieten. Denn glückliche Nutzer kommen gerne wieder!
Der Kampf um die Aufmerksamkeit: In der digitalen Welt ist der Konkurrenzkampf gnadenlos. Webseiten, die träge laden oder ständig umspringen, verlieren schnell ihre Besucher. Google möchte die Webseiten pushen, die ihre Nutzer fesseln und ein Erlebnis bieten, das die Leute begeistert.
Klarheit und Messbarkeit: Die Core Web Vitals sind wie ein digitales Fitness-Check-up für Webseiten. Sie liefern konkrete, messbare Werte, mit denen Google ganz genau sehen kann, welche Seiten echte Rockstars sind und welche noch Nachhilfe brauchen. Ein klarer Vorteil für die Nutzer, die wissen wollen, wo sie klicken sollten!
Langfristige Vision: Google hat einen Plan: Sie wollen das Web zu einem besseren Ort machen. Mit den Core Web Vitals fördern sie Webseiten, die nicht nur gut aussehen, sondern auch glänzend funktionieren. Gute Core Web Vitals deuten oft auf großartigen Content hin, und genau das lieben die Nutzer.
Technologischer Fortschritt: Die Technik hat sich weiterentwickelt, und Google will, dass Webseiten mit dieser Entwicklung Schritt halten. Es ist an der Zeit, die neuesten Möglichkeiten auszuschöpfen, um blitzschnelle und reibungslose Nutzererlebnisse zu schaffen. Warum sich mit weniger zufriedengeben?
Mobilfreundlichkeit im Fokus: Die Nutzung von Smartphones und Tablets boomt! Google hat erkannt, dass Webseiten auf allen Geräten glänzen müssen – nicht nur auf dem Desktop. Mit den Core Web Vitals sorgt der Suchriese dafür, dass das mobile Surfen ein Kinderspiel ist.
Zusammengefasst: Google hat die Core Web Vitals eingeführt, um das Internet nutzerfreundlicher zu machen! Sie möchten die Qualität der Benutzererfahrung verbessern und dafür sorgen, dass die Seiten, die dir einen echten Mehrwert bieten, auch in den Suchergebnissen ganz vorne mitspielen.
Was sind die neuen Metriken der Core Web Vitals?
Ein Ampelsystem zeigt euch, wo ihr hinsichtlich der Optimierung eurer Inhalte für die Core Web Vitals gerade steht. Drei Indikatoren bestimmen den Zustand deiner Core Web Vitals: First Input Delay,Cumulative Layout Shift und Largest Contentful Paint. Das mag beim ersten Hören vielleicht kompliziert klingen, aber wenn man einmal die Bedeutung kennt, sind die Kennzahlen relativ einfach nachvollziehbar.
FID = First Input Delay
Beim First Input Delay wird gemessen, wie lange es dauert, bis der User mit der Seite interagieren kann. Diese Kennzahl wird in Millisekunden gemessen. Selbstverständlich gilt: je schneller desto besser. Zur Bewertung dieser Kennzahlen hat Google drei Bereiche festgelegt und ein Spektrum zugewiesen.
Grün = Weniger als 0,1 Sekunden Gelb = Weniger als 0,3 Sekunden Rot = Über 0,3 Sekunden
CLS = Cumulative Layout Shift
CLS bezieht sich auf das Layout deiner Seite. Verändert es sich noch, obwohl die Seite schon geladen ist? Ein Faktor der den Lesefluss oder die generelle Nutzbarkeit deiner Seite verschlechtern kann und den Google ab Mai auch so gewichtet.
Gut (grün): weniger als 0,1 Verbesserungswürdig (gelb): bis zu 0,25 Schlecht (rot): mehr als 0,25
LCP = Largest Contentful Paint
Ein weiterer komplizierter Name für ein einfaches Phänomen. LCP beschreibt nichts anderes, als wie lange es dauert bis der Hauptinhalt deiner Seite vollständig geladen ist.
Gut = weniger als 2,5 Sekunden Verbesserungswürdeig: Bis zu 4 Sekunden Schlecht = Mehr als 4 Sekunden
Wie messe ich die Leistung der Core Web Vitals?
Wie alle Metriken, die die Performance einer Website einordnen, kann man auch die Core Web Vitals mit der Google-Anwendung PageSpeed Insights oder in der Search Console messen. Für einen kurzen Test eignet sich aber auch der Lighthouse Audit im eigenen Chrome-Browser, während große Datenmengen über die CrUX API abgefragt werden können. Einige Websites führen darüber hinaus kontinuierlich eigenständige Messungen (Real User Monitoring) im Sinne der Core Web Vitals durch. Real User Monitoring ist vor allem dann sinnvoll, wenn Google aufgrund fehlender Nutzersignale lediglich Laborwerte (Lab Data) zu einzelnen URLs anzeigt. Denn für das Ranking sind nicht gemessene Laborwerte aus einem Lighthouse Audit, sondern die User Experience von echten Nutzern (Field Data) ausschlaggebend.
Die Einordnung der einzelnen Metriken erfolgt dabei in drei Kategorien:
Gut
Verbesserungswürdig
Schlecht
Die Anforderungen an die Zuordnung zu einer Kategorie unterscheiden sich je nach Metrik. Ein LCP-Wert unter 2,5 Sekunden wird als gut eingestuft, während ein guter FID-Wert bei unter 100 ms liegt. Und alles unter 0,1 gilt als geringe Verschiebung im Sinne des CLS. Da jede Core Web Vital Metrik für einen bestimmten Teil der User Experience steht, unterscheiden sich auch die jeweiligen Anforderungen bei der Zuordnung in eine der drei Kategorien.
Core Web Vitals: Lab- vs. Field-Testing
Es gibt zwei Arten, wie Seiten auf die Erfüllung der Core Web Vitals getestet werden können. Zum einen das Field-Testing und zum anderen das Lab-Testing. Die Namen beider Methoden implizieren bereits, in welche Richtung es geht.
Das Field-Testing bezieht seine Ergebnisse aus tatsächlichen Nutzererfahrungen und zwar aus denen der letzten 28 Tage. So lange dauert es ebenfalls mindestens bis du nach einer Änderung auf deiner Seite Ergebnisse sehen kannst.
Das Lab-Testing errechnet die Werte in einer “künstlichen” Testumgebung. Diese Form des Testens liefert schneller Ergebnisse und kann dabei helfen zu verstehen, wie man seine Seite optimieren sollte.
Wichtig zu wissen: Letztlich hat nur das Field-Testing eine unmittelbare Auswirkung auf deine deine Seite, da diese Testmethode tatsächliche Nutzererfahrungen bewertet. Je nachdem wo deine Seite gehostet ist, oder von wo aus deine Seitenbesucher deine Inhalte abrufen, können Testergebnisse variieren. Nur das Field-Testing repräsentiert die tatsächliche User Experience.
Core Web Vitals: Mobil vs. Desktop:
Deine Seiten werden auf zwei verschiedene Arten der Darstellung geprüft. Zum einen die Darstellung auf Desktop-Endgeräten und zum anderen die Darstellung auf mobilen Endgeräten. Die Behebung der Probleme musst du also separat angehen. Wer also besonders viel Content auf seiner Seite hat, kann schonmal ein paar Tage für die Optimierung einplanen.
Nutze die richtigen Tools
Um deine Website fit für die digitale Welt zu machen, sind die richtigen Tools unerlässlich. Google PageSpeed Insights und Google Search Console helfen dir, die Leistung deiner Seite genau unter die Lupe zu nehmen. Setze die Werkzeuge gezielt ein, um deine Web Core Vitals zu optimieren und sowohl Suchmaschinen als auch Nutzer zufriedenzustellen!
PageSpeed Insights
Ein quasi unumgängliches Tool bei der Optimierung deiner Seite auf die Web Core Vitals ist Googles' PageSpeed Insights. Es zeigt dir nämlich sowohl Field-Data als auch Lab-Data an. Alles was du tun musst ist deine URL einzufügen und das Tool versorgt dich mit allem, was du wissen musst. Das Ergebnis kann dann in etwa so ausfallen:
Wichtig ist, dass du dabei auch beachtest du eine Analyse der Mobilen oder der Desktop-Version deiner Seite angefordert hast. Das musst du nämlich vorher in der oberen linken Ecke auswählen.
Google Search Console:
Die Search Console gibt euch eine gute Übersicht über die Entwicklung des Zustands eures Contents. Wie ihr seht, befinden sich die meisten Seiten dieser Domain eher in einem mittelmäßigen Zustand. Die zeitliche Einordnung der "negativen Ereignisse" hilft euch dabei einzuschätzen, ob es sich um ein kontinuierliches Problem, oder vielleicht auch nur einen durch Netzwerküberlastung bedingten Einzelfall gehandelt haben könnte.
Daran kann es liegen:
Die Anzahl der möglichen Fehler, die die Leistung eurer Seite hinsichtlich Googles Core Web Vitals beeinträchtigen können übersteigt bei weitem den Umfang dieses Artikels, weswegen wir euch hier die häufigsten Ursachen in den jeweiligen Kategorien aufgelistet haben.
1. Cumulative Layout Shift (CLS)
Folgende Punkte können die Ursache für die Layout- Verschiebung auf deiner Seite sein:
Rendering der Schriftarten
Bilder mit unbekannten Größen
Display-Ads, deren Anzeigengröße variiert
iFrames von Drittanbietern (z.B. Einbindung einer Map)
2. Largest Contentful Paint (LCP)
Die Probleme für die unzureichende Schnelligkeit (beim Laden) deiner Seite können sein:
Eingebaute Mediaplayer
Slider mit nicht optimierten Bildern
Skripte (die geladen werden), die man beim Laden noch nicht benötigt
Social Media Buttons
Widgets (z.B. Login, Newsletter usw.)
3. First Input Delay (FID)
z.B. Skripte, die im Headerbereich (nach) geladen werden
Wie optimiere ich auf CLS, LCP und FID?
Tipp: Nutze nicht nur die Search Console, um deine Verbesserungen zu identifizieren, sondern schaue auch in den Page Speed Insights von Google nach, um konkrete Ansätze zur Verbesserung zu erhalten. Um genaue Angaben zur Optimierung zu erhalten, kannst du ebenfalls das Chrome Plugin “Lighthouse”. Diese Chrome Erweiterung ist ebenfalls von Google und liefert dir auch konkrete Vorschläge zum optimieren.
So forderst du den Report über Lighthouse an!
Wenn du die Erweiterung installiert hast, klicke auf deiner Seite (rechtsklick) auf “untersuchen”.
Nun öffnet sich das Entwickler-Tool deiner Seite. Klicke rechts oben im Menü auf “Lighthouse”.
Klicke nun auf “generate Report” um die Seite zu prüfen. Rechts kannst du auswählen, welche Kategorien geprüft werden sollen.
Hier bekommst du nun genauere Infos (wie bei den Page Speed Insights), die dir bei der Optimierung helfen.
Hier bekommst du die genaue Übersicht der Fehler und das Beste an diesem Tool: du bekommst auch direkt die Lösungsansätze, um diese Metriken in den Griff zu bekommen und Google damit zufriedenzustellen.
Empfehlungen nicht ignorieren, sondern optimieren!
Hier bekommst du jetzt die genaue Auflistung der Probleme, die in Zusammenhang mit den Core Web Vitals auftreten. Klickst du die einzelnen Punkte, wie z.B. “Bilder in modernen Formaten bereitstellen” an, so siehst du genau, wie du dieses Problem am besten in den Griff bekommst.
Hier wird bspw. sogar empfohlen, die Arbeit von einem Plugin übernehmen zu lassen.
Bei vielen Problemen hast du die Möglichkeit, “weitere Informationen” zum Beheben der Fehler zu bekommen. Zum Thema “Nicht sichtbare Bilder aufschieben” bekommst du eine genau Anleitung für die verschiedenen CMS’.
Die Diagnose liefert dir weitere, hilfreiche Ansätze zum Optimieren
Unter “Diagnose” findest du weitere wichtige Ansätze zum Optimieren deiner Seite. Diese findest du direkt unter den Empfehlungen. Auch hier werden dir zu jedem Punkt weitere Informationen zum Beheben der Probleme geliefert.
Bei vielen Seiten (auch bei unserer), gibt es einige Punkte, die dafür abgearbeitet werden müssen und dies kostet Zeit. Am besten erstellst du dir eine Roadmap, um diese Probleme strukturiert anzugehen und diese nach und nach zu verbessern.
Fazit:
Googles Core Web Vitals bedeuten für die meisten SEOs vor allem eins: Arbeit. Auch Seiten die sich in einem vermeintlich guten technischen Zustand befinden müssen nun viel Zeit investieren, um im Mai nicht unvorbereitet zu sein. Wir haben von nicht wenigen größeren und erfahrenen Seitenbetreibern gelesen, die sehr viel Zeit in die Suchmaschinenoptimierung ihrer Seite stecken mussten, um alle Fehler auszumerzen.
Um auf der sicheren Seite zu sein was verschiedenste Google Updates angeht, könnte es sich lohnen, in eine SEO-Agentur zu investieren. Unsere SEO-Experten erstellen nicht nur umfangreiche SEO-Analysen sondern auch direkt individuelle SEO-Texte für deine Website mit. Informiere dich jetzt und zusammen holen wir uns die 1!
Aus Nutzersicht dürfen wir uns vor zukünftig über ein ungestörteres Nutzererlebnis freuen, denn Seiten die nervige Pop-Ups verwenden oder beispielsweise ihr Layout auch nach dem ersten Laden noch immer verändern, sollten zukünftig seltener in unseren Suchmaschinenergebnissen auftauchen.
Die drei oben erklärten Metriken stellen nur den Anfang eines längeren Prozesses dar, der zum Ziel hat, unsere Erfahrung auf Webseiten zu messen und für die Webseitenbetreiber relevant werden zu lassen. Wir sind gespannt.
3 Kommentare
Zain
Ein sehr interessanter Artikel . Sehr präzise erklärt. Vielen Dank.
Wirklich ganz gut zusammengefasst. Vielen Dank! Wäre da nur nicht das Problem, dass mir jedes Tool unterschiedliche Werte ausgibt (Feld- und Lab-Daten). Gehe ich bspw. in Chrome Dev zu Lighthouse und wähle dann "View original trace" aus (nach der Analyse), ist der LCP-Wert ein anderer. Ich gehe davon aus, dass die Werte auch über Mobile ausgeliefert wurden, wie beim direkten Test in Lighthouse (mobile), oder nicht?
Hallo Ralf,
der LCP wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen bspw. Langsame Server Antworten, Render-Blockendes Javascript bzw. CSS sowie Ladezeiten weiterer Resourcen und vorallem die Geschwindigkeit der Endgeräte selber. Deswegen ist es nur logisch dass unterschiedliche Tools welche mit unterschiedlicher Hard- sowie Software arbeiten auch verschiedene Werte erzeugen.
Google selber sagt dass optimalerweise mindestens 75% der Nutzer (jeweils dektop und mobil) einen guten Wert auf Ihren Geräten erhalten. Diese Information stammt von https://web.dev/lcp/. Dort erhälst du noch mehr Informationen und einen noch tieferen Einblick zum LCP - es ist aber ein wenig technischen Know-How notwendig und der Artikel ist auf Englisch.
Viele Grüße,
Jan
acad-profy.com
Danke für den hochinformativen Artikel!
Die Informationen sind kompakt, verständlich und kurzweilig aufbereitet und auch noch super verknüpft.
Grüße
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3 Kommentare
Zain
Ralf Schönbach
jan
acad-profy.com
Dennis
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