Informationsarchitektur

Linda
  • 31 Jul, 2024
  • 0 Kommentar(e)
Inhaltsverzeichnis

Das Wort Informationsarchitektur steht für den Aufbau einer Website oder eines Intranets, welche Nutzern die Möglichkeit geben Fragen zu beantworten und Informationen schnell und unkompliziert zu finden. Im Gegensatz zu Informationsdesign ist Informationsarchitektur auf den Webseiten nicht sichtbar und bleibt im Hintergrund, da es sich um den Aufbau und den strukturellen Teil einer Website handelt. Bei Informationsdesign hingegen handelt es sich um die Gestaltung, also nur das Design der Webseite. Diese ist auf einen Blick zu sehen.

Die Architektur leitet die Nutzerinteraktion. Bevor der Nutzer etwas tut, müssen die Informationen bereits sinnvoll organisiert sein. Dafür sind Menüs und Klickpfade hilfreich. Auch wenn das Informationsdesign dazu dient diese Strukturpunkte sichtbar zu machen, verbirgt sich dahinter das Konzept der Architektur. Im Prozess des Gestaltens werden Informationsarchitektur und –design miteinander verknüpft.

Komponenten der Informationsarchitektur

Die Informationsarchitektur einer Website besteht aus mehreren wesentlichen Komponenten, die dafür sorgen, dass Nutzer die gesuchten Informationen schnell und einfach finden können.

Organisation der Inhalte

  • Kategorisierung: Inhalte werden in logische Kategorien und Unterkategorien unterteilt, die den Nutzern helfen, Informationen zu finden. Beispiele sind thematische Kategorien, chronologische Sortierung oder nach Zielgruppen.
  • Hierarchie: Die Hierarchie der Inhalte bestimmt, welche Informationen am wichtigsten sind und daher prominenter platziert werden. Diese Struktur sollte intuitiv und nachvollziehbar sein.

Benennung der Inhalte (Labeling)

  • Bezeichner: Klare und präzise Bezeichnungen für Menüpunkte, Kategorien und Inhalte helfen Nutzern, sich schnell zurechtzufinden.
  • Konsistenz: Einheitliche Benennungen und Begriffe erhöhen die Benutzerfreundlichkeit und das Verständnis.
  • SEO-Optimierung: „Sprechende URLs“ und relevante Keywords in den Labels verbessern die Auffindbarkeit der Website in Suchmaschinen.

Navigation

  • Hauptnavigation: Dies ist die primäre Methode, durch die Nutzer auf der Website navigieren. Sie sollte gut sichtbar und leicht zugänglich sein.
  • Sekundärnavigation: Ergänzende Navigationsmöglichkeiten wie Fußzeilen-Navigation oder Seitennavigation bieten zusätzliche Orientierungshilfen.
  • Breadcrumbs: Diese Navigationspfade zeigen den Nutzern ihren aktuellen Standort auf der Website und ermöglichen eine einfache Rückkehr zu vorherigen Seiten.

Suche

  • Suchfunktion: Eine gut funktionierende Suchfunktion ist unerlässlich, insbesondere bei großen Websites. Sie ermöglicht es den Nutzern, gezielt nach Informationen zu suchen.
  • Suchfilter und -facetten: Diese helfen, die Suchergebnisse weiter einzugrenzen und relevanter zu machen.
  • Auto-Vervollständigung: Vorschläge während der Eingabe erleichtern das Finden von Inhalten.

Metadaten und Taxonomien

  • Metadaten: Diese zusätzlichen Daten zu Inhalten helfen sowohl Nutzern als auch Suchmaschinen, den Kontext und die Relevanz der Inhalte zu verstehen.
  • Taxonomien: Strukturierte Klassifikationen von Inhalten erleichtern die Organisation und das Auffinden von Informationen.

Interne Verlinkung

  • Kontextuelle Links: Interne Verlinkungen, die auf verwandte Themen und Seiten verweisen, verbessern die Nutzererfahrung und halten die Nutzer länger auf der Website.
  • Navigationslinks: Direkte Links zu wichtigen Seiten oder Kategorien.

Benutzerfreundlichkeit (Usability)

  • Responsive Design: Die Informationsarchitektur sollte auf allen Geräten, egal ob Desktop, Tablet oder Smartphone, gut funktionieren.
  • Zugänglichkeit: Berücksichtigung der Barrierefreiheit, damit auch Menschen mit Behinderungen die Website nutzen können.
informationsarchitektur
Bildnachweis:  ©AdobeStock_792925613; sevector

Informationsstruktur in der Praxis

Die Informationsarchitektur steht nicht nur für das Konzept einer Website, sondern auch den Prozess des Entwurfs der Internetseite. Der Informationsarchitekt (IA) muss Wünsche von Nutzern und Anforderungsprofile beachten, um ein Konzept für die Website zu erstellen, womit der Nutzer im Mittelpunkt stehen kann.

Der IA verfügt über verschiedene Mittel, die er zum Arbeiten anwenden kann. Diese werden am Ende seiner Arbeit zu einem Ganzen zusammengefügt. Hierbei werden Organigramme und Wireframes benutzt. Das hilft dem IA dabei, die grobe Organisation zu einer intuitiven Navigation für den User umzuwandeln.

Das Organigramm (oder Blueprint) dient dazu die Startseite der zu programmierenden Webseite in Unterkategorien zu ordnen. Dazu wird durch grafische Darstellung alles mit Pfeilen verbunden. Ergänzt wird die grobe Struktur nun mit Wireframe um einzelne Webseiten. Dennoch soll die Hauptstruktur nicht verloren gehen. Dazu wird die Navigation einfacher und feingliedriger. Das ist besonders wichtig, wenn es sich um größere Projekte mit sehr vielen Inhalten handelt.

Wird der Zugriff für den Nutzer leicht und intuitiv dargestellt, kann dies auch als Kunst in der Informationsarchitektur bezeichnet werden.

Methoden und Werkzeuge

Es gibt verschiedene Methoden und Werkzeuge, die Informationsarchitekten verwenden, um Inhalte zu visualisieren und zu strukturieren:

  • Wireframes: Skizzen oder einfache Modelle, die die grundlegende Struktur und das Layout der Website darstellen.
  • Mindmaps: Grafische Darstellungen, die helfen, Ideen und Informationen zu organisieren und ihre Beziehungen zueinander zu visualisieren.
  • Card-Sorting: Eine Methode, bei der Nutzer Karten mit Inhaltskategorien sortieren, um herauszufinden, wie sie Informationen intuitiv gruppieren würden.
  • Weitere Methoden: Dazu gehören Prototyping, User Flows und Storyboarding, die alle darauf abzielen, die Nutzererfahrung zu verbessern und die Navigation zu optimieren.

User Experience und Informationsstruktur

Die Corporate Identity ist ein wichtiger Begriff für den Entwurf eines Informationsraumes. Im Kontext zu einer Internetseite stehen immer Betrieb oder Organisation. Schon am Anfang einer Webseite können durch die Menüstruktur und die Optik dem Nutzer das Zurechtfinden erleichtert werden und der Bezug zur Thematik verdeutlicht werden. So kann im ersten Schritt die Identifikation und Interaktion leichter fallen.

Am besten ist es, wenn der Nutzer eine einheitliche Struktur und Optik der Webseite erkennt und die Identifikation mit dem Unternehmen über Aufmachung und Inhalte funktioniert.

Dennoch ist es wichtig, sich durch die Informationsarchitektur abzuheben und sich gegenüber Konkurrenten zu differenzieren. Die Informationsarchitektur ist ein Alleinstellungsmerkmal. Außerdem können Daten aus dem Marketing und der Marktforschung aufgenommen werden.

Relevanz für SEO

Die Informationsarchitektur besteht aus der Ebene der großen Architektur und der Ebene der kleinen Architektur. Die große Architektur einer Internetseite leitet die Kommunikation mit dem Nutzer und die kleine beschäftigt sich mit der Auszeichnung der Daten, die für Suchmaschinen relevant sind.

Die Bezeichnung „große“ und „kleine“ Architektur spielt keine Rolle in der Wichtigkeit für eine Webseite. Beide Architektureinheiten sind relevant für die Suchmaschinenoptimierung. Es geht erst einmal darum, eine Webseite von hoher Qualität zu aufbauen und sie Onpage zu optimieren.

Hier ist ein Beispiel für eine Bulk-Optimierung für die Bildung semantischer Cluster:

www.beispiel.de

www.beispiel.de/kategorie

www.beispiel.de/unterkategorie

Auslesen von Informationsstruktur durch Suchmaschinen

Die kleine Architektur ergänzt die große Architektur. Dazu gehört auch die Auszeichnung des Contents mit Metadaten. Außerdem erhält der Content so für Suchmaschinen eine sinnvolle Struktur.

Einem User-Agent, z.B. dem Googlebot kann dadurch mitgeteilt werden, welche Daten er benutzen muss und wie. Dazu gehören sowohl die Metadaten eines HTML-Dokuments, als auch der hauptsächliche Inhalt. An dieser Stelle überschneiden sich Informationsarchitektur und -design, da wichtige Aspekte wie Formatierung und Auszeichnung eine wichtige Rolle spielen.

Fazit

Eine klare und konsistente Informationsarchitektur-Website stärkt die Corporate Identity und hebt das Unternehmen von der Konkurrenz ab. Gleichzeitig optimiert eine durchdachte Intranet-Informationsarchitektur interne Prozesse und Informationsflüsse.

Insgesamt zeigt sich, dass die Informationsarchitektur, obwohl sie oft im Hintergrund bleibt, einen wesentlichen Beitrag zur Effizienz und Benutzerfreundlichkeit von Websites und Intranets leistet. Ein erfolgreiches Informationsarchitektur-Design ist somit ein nicht zu vernachlässigender Faktor für die Zufriedenheit der Nutzer und den Erfolg der digitalen Präsenz eines Unternehmens.

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