Was ist ein Deeplink?

Deeplinks erleichtern die Navigation auf einer Webseite für den Nutzer, indem sie ihn direkt auf eine spezifische Unterseite oder zu bestimmten Ressourcen führen. Deeplinks verbessern nicht nur die User Experience, sondern wirken sich auch auf dein Ranking in den Suchergebnisseiten aus. 

Definition von Deeplinks

Der englische Begriff Deeplinks (dt.: "tiefe Verknüpfungen") beschreibt spezifische Hyperlinks, die direkt auf eine Unterseite, einen spezifischen Inhalt oder eine Funktion innerhalb der Domain verweisen. Ein Deeplink umgeht damit die Startseite oder allgemeine Navigationen und erleichtert es dem Nutzer, zusammenhängenden oder relevanten Content zu finden. Der Begriff Deeplink lässt sich so vereinfachen, dass er dem Nutzer den Weg zu einer "tieferliegenden" Stelle in der digitalen Struktur zeigt. 

Während reguläre Links häufig zu einer Homepage oder einer allgemeinen Übersichtsseite führen, bringen Deeplinks den Nutzer genau an die Stelle, die er sucht. Zu finden sind sie heute in Webseiten, mobilen Apps, Marketingkampagnen und im Social Media Marketing. Sie helfen dabei, sämtliche digitale Ökosysteme zu strukturieren und benutzerfreundlich zu gestalten. 

Praktisches Beispiel: In der Praxis finden sich Deeplinks beispielsweise in Marketing-E-Mails von Onlineshop. Statt dass der Ankertext "Entdecken Sie unser Angebot" zu einer Startseite führt, leitet er den Nutzer direkt zu Sneakern in Weiß, wie in der E-Mail beworben. Das führt zu einer deutlich gesteigerten Konversionsrate beim gewünschten Produkt.

Unterschiedliche Arten von Deeplinks 

Es gibt unterschiedliche Formen von Deeplinks, die je nach Anwendungsbereich und Zielsetzung genutzt werden können: 

• Web-Deeplinks: Sie führen den Nutzer auf eine spezifische Unterseite oder Ressource innerhalb einer Webseite (interne Verlinkung). Der Link öffnet sich in einem Webbrowser und ist dann sinnvoll, wenn der User weitere Informationen zu einem Thema benötigt oder auf ein bestimmtes Produkt gelenkt werden soll. 
• Mobile App Deeplinks: Ein solcher Deeplink führt den Nutzer zu einer speziellen Ansicht oder Funktion innerhalb einer mobilen App. Beispielsweise führt der Link in einer Werbemail direkt zur App des jeweiligen Anbieters, anstatt nur die Startseite zu öffnen. 
• Deferred Deeplinks: In diesem Fall führt der Deeplink den Nutzer zur Installation einer App, wenn diese noch nicht auf dem Gerät installiert ist. In einem nächsten Schritt leitet der Link dann zum spezifischen, verlinkten Inhalt. 
• Contextual Deeplinks: Diese sehr ausführlichen Backlinks enthalten zusätzliche Informationen wie Benutzer-IDs, personalisierte Filter oder Kampagnendaten. Hierdurch können sie perfekt an die spezifischen Präferenzen oder den Kontext des Nutzers angepasst werden. 

Achte also unbedingt darauf, die richtige Art von Deeplink zu nutzen. Ein Fehler kann unter Umständen dazu führen, dass die Absprungrate (Bounce Rate) steigt oder Nutzer zur falschen Seite weitergeleitet werden. 

Der Zweck von Deeplinks

Deeplinks sind ein unverzichtbares Werkzeug für beinahe alle Webseiten, da sie sowohl zur Benutzerfreundlichkeit als auch zur SEO-Optimierung beitragen. Da sie den Nutzer direkt zu spezifischen Inhalten, Produkten oder Funktionen führen, tragen sie entscheidend zur User Experience und zur Steigerung der Conversion Rate bei. Deeplinks verfolgen im Wesentlichen zwei Hauptziele. 

Nutzerfreundlichkeit und Effizienz

Deeplinks verbessern die User Experience (UX) auf der Webseite, da sie direkten Zugriff auf relevante Inhalte und Funktionen ermöglichen. Interessierte Kunden müssen nicht durch mehrere Menüebenen oder Seiten navigieren, sondern gelangen mit einem Klick zu ihrem Ziel. Das spart Zeit, minimiert die Absprungraten durch langes Suchen und macht die gesamte Webseite deutlich übersichtlicher. Besonders in E-Commerce-Shops mit unterschiedlichen Kategorien und Produktarten oder großen Seiten mit komplexer Struktur sind Deeplinks unverzichtbar. 

Tipp: Eine perfekte Ergänzung zur Verwendung von Deeplinks ist die Integration einer Breadcrumb-Navigation innerhalb der Webseite.

Marketing- und SEO-Optimierung

Ein Deeplink bietet für Unternehmen zahlreiche strategische Vorteile. Im digitalen und Performance-Marketing werden sie gezielt eingesetzt, um Kunden auf spezifische Kampagnen, Produkte oder Landingpages zu lenken. Einzelne Deeplinks können getrackt werden, dadurch ist es den Unternehmen möglich, zu verfolgen, wie gut eine interne Verlinkung funktioniert und welche Ergebnisse erzielt wurden. 

Deeplinks können außerdem zu einem entscheidenden Mittel in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) werden, indem sie die Sichtbarkeit von Unterseiten stärken und die Übersichtlichkeit verbessern. Dazu erzählen wir dir im nächsten Absatz mehr.  

Deeplinks und Affiliates

Im Affiliate-Marketing spielen Deeplinks eine wichtige Rolle, da sie es Partner ermöglichen, Nutzer direkt auf eine spezifische Produktseite oder ein Angebot weiterzuleiten. Diese Links enthalten dann in der Regel Tracking-Parameter für z. B. Google Analytics, die es ermöglichen, die Herkunft des Traffics und die daraus resultierenden Verkäufe nachzuvollziehen. So können Prämien oder Provisionen sehr genau an Partner ausbezahlt werden. 

Relevanz von Deeplinks für SEO

Deeplinks tragen entscheidend zu SEO bei, da sie die Sichtbarkeit von Unterseiten erhöhen und so zur Verbesserung des PageRanks beitragen. Indem ein Deeplink auf spezifische Inhalte oder Seiten innerhalb einer Domain verweist, signalisiert er Suchmaschinen wie Google, dass diese Seiten relevant und wichtig sind. Das wiederum führt zu einer besseren Indexierung und dazu, dass die Seiten häufiger weit oben in den Suchergebnisseiten (SERPs) angezeigt werden. 

Zudem machen Deeplinks die Struktur einer Seite für Suchmaschinen transparenter - also vereinfacht gesagt: leichter lesbar. Webcrawler können mithilfe von Deeplinks die Hierarchie einer Seite leichter erkennen und in das Ranking einbeziehen (Dofollow-Link). Gut strukturierte, übersichtliche Seiten haben eine hohe Chance, weit oben in den Suchergebnissen angezeigt zu werden. 

Außerdem: Deeplinks tragen zur Verteilung von Link Juice bei, also zur Weitergabe von SEO-Relevanz und Autorität von einer Seite zur anderen. Indem der Deeplink gezielt auf eine Unterseite innerhalb einer Webseite verweist, wird deren Gewichtung in den Algorithmen der Suchmaschinen erhöht. Durch die gleichmäßigere Verteilung von Link Juice profitiert die gesamte Sichtbarkeit der URL.

Rechtliches, Risiken und Manipulation durch Deeplinks

Häufig in der Kritik stehen Deeplinks, da sie zur Manipulation von Suchmaschinen (SEO-Spam) beitragen können. Wenn Webseiten übermäßig viel oder unnatürlich auf Unterseiten verlinken - oft mit irrelevanten Keywords oder versteckten Werbelinks - kann das auch negative Auswirkungen haben. Suchmaschinen wie Google denken dann, dass Betreiber versuchen, die Sichtbarkeit ihrer Seite künstlich zu steigern und bestrafen dieses Verhalten mit Rankingverlust oder sogar der DE-Indexierung der gesamten Webseite (Google Penalty). Wichtig ist deshalb: Verteile die Deeplinks gleichmäßig, natürlich und nutze nicht krampfhaft zu viele. So bist du garantiert auf der sicheren Seite.

Auch der Datenschutz und besonders die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind relevant, wenn es um die Nutzung von Backlinks geht. Sie sollten keine personalisierten oder sensiblen Daten wie Benutzer-IDs oder Session-Informationen weitergeben. Ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen könnten unbefugte Dritte diese Informationen auslesen, was schnell zu großen Datenschutzverletzungen führt. 

Hotlinking und urheberrechtliche Schwierigkeiten

Hotlinking beschreibt das direkte Verlinken auf Inhalte wie Bilder, Videos und andere Medien von externen Webseiten. Dies kann zu urheberrechtlichen Konsequenzen führen, da die Medien aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgerissen werden. Es kann also dazu kommen, dass die Inhalte ohne die Erlaubnis des Rechteinhabers genutzt werden, was oft Abmahnungen und Strafen nach sich zieht.

Unser Tipp: Achte strikt darauf, dass beim Hotlinking keine Urheberrechtsverletzungen begangen werden, insbesondere dann, wenn der verlinkte Inhalt ohne Genehmigung auf externen Servern eingebunden wird. 

Gerichtliche Entscheidung zur Nutzung von Deeplinks 

Bei der rechtlichen Diskussion um Deeplinks geht es vor allem um die Frage, ob die direkte Verlinkung auf die Inhalte anderer Webseiten ohne deren ausdrückliche Zustimmung rechtmäßig ist. Besonders betroffen hiervon sind Trustlinks. Bei internen Verlinkungen spielen rechtliche Vorgaben eine weniger große Rolle. 

In Europa wurde die Rechtmäßigkeit von Deeplinks bereits mehrfach geprüft. Ein entscheidendes Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Fall "Google France v. Louis Vuitton" aus 2010 bestätigte, dass das Setzen von Deeplinks auf kommerzielle Seiten ohne Genehmigung nicht grundsätzlich verboten ist. Wichtige Ausnahme: Der Link darf nicht zu einer Täuschung oder Verfälschung des Ursprungsinhalts führen (Az. C-236/08 vom 23.03.2010). 

Fazit

Deeplinks sind generell sinnvoll, sowohl aus SEO-Sicht als auch für die Usability der eigenen Webseite. Sie erleichtern den Nutzern den direkten Zugang zu relevanten Inhalten und fördern so eine bessere Navigation. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass alle Verlinkungen natürlich und in einem gewissen Rahmen gesetzt werden. Zu häufiges oder unnatürliches Verlinken führt dazu, dass die Links als Spam eingestuft werden und das Ranking der Webseite sich verschlechtert. 

Auch interessant: Google selbst gibt an, dass die Algorithmen in der Lage sind, zwischen organischen und manipulativen Linkmustern zu unterscheiden und im Ranking entsprechend zu differenzieren. 

Weblinks

Google Ads Beitrag zu Deeplinks

Das gibt es beim Urheberrecht bei Links zu beachten

Rechtliches zu Hotlinks

Einzelnachweise

Urteil europäischer Gerichtshof zu Deeplinks

Beitrag von Google zu Linkmustern