Link Juice

Linda
  • 09 Mai, 2025
  • 14 Min. Lesedauer
  • 0 Kommentar(e)
Inhaltsverzeichnis

Das Internet ist ein riesiges Netz aus Webseiten, die durch Links miteinander verbunden sind. Der Begriff Link Juice (dt. Link Saft oder Verknüpfungsstärke) beschreibt die "Kraft" oder die "Autorität", die von einer Webseite über einen Link an eine andere weitergegeben wird. Wir zeigen dir, wie du Link Juice für dich nutzen kannst und so die Sichtbarkeit deiner Seite in Suchmaschinen wie Google erhöhst.

Die Definition von Link Juice

Link Juice bezeichnet die Weitergabe von SEO-Relevanz durch Backlinks auf einer Website. Dabei kommt es nicht nur auf die Anzahl sowie die Verteilung der Verlinkungen an, sondern viel mehr auf deren Relevanz und Qualität aus Sicht der Suchmaschinen. Google bewertet die Relevanz anhand mehrerer Faktoren, darunter die Domainautorität, die thematische Übereinstimmung und die Position des Links innerhalb der Seite (z. B. im Content oder in der Sidebar).

Der "Saft" ist also entscheidend, weil Google Links als Empfehlungen interpretiert. Je mehr hochwertige und relevante Links sich auf einer seite befinden, desto vertrauenswürdiger und hilfreicher wird sie eingestuft. Aber vorsicht: Zu viele, minderwertige Links kann Google als Link-Spam einstufen, was die Position der Seite verschlechtert.

Im Bereich der Offpage-Optimierung, einer der tragenden Säulen in der Suchmaschinenoptimierung (SEO), ist das Aufbauen von Backlinks einer der stärksten Hebel zu einer verbesserten Sichtbarkeit. Backlinks übertragen nicht nur Link Juice, sondern geben auch Themenrelevanz weiter, wenn sie aus einem ähnlichen oder verwandten Kontext stammen. Bedeutet konkret: Ein Backlink von einer renommierten Nachrichtenseite wiegt schwerer als von einem kleinen, neu gegründeten Blog. Diese Autorität des Backlinks spielt eine zentrale Rolle für das spätere Ranking auf der begehrten "Seite eins" von Google.

Herkunft und Praxisbezug

Link Juice
Quelle: https://www.pexels.com/photo/macbook-air-on-grey-wooden-table-67112/

Der Begriff "Link Juice" wurde in der SEO-Community in den frühen 2000er-Jahren geprägt und beschreibt die „flüssige“ oder "saftige“ Übertragung von Wert zwischen Webseiten. Dabei wird angenommen, dass Links eine Art von „Saft“ abgeben, der den Zielseiten hilft, ihre Sichtbarkeit und Autorität zu steigern. Die Metapher "Saft" beschreibt dabei anschaulich, wie Autorität und Ranking-Potenzial von einer Seite zur anderen "fließen".

In der Praxis ist Link Juice ein verwandtes Konzept zum PageRank von Google, ein Algorithmus, welcher die Qualität und Quantität von eingefügten (Back)links berücksichtigt und damit die Relevanz von Webseiten bewertet. Je mehr "Juice" auf einer Seite also fließt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die URL in den Suchergebnissseiten (SERPs) weit oben mitspielt. Die genauen Unterschiede erläutern wir im nächsten Absatz.

Wichtig: Neben der reinen Anzahl und Qualität der Links spielen heute auch Faktoren wie die thematische Relevanz von Inhalten, DoFollow-Attribute und die Platzierung von Links eine sehr wichtige Rolle. Reine Werbelinks oder eine Überfrachtung des Textes mit zu vielen Verlinkungen führen also nicht zu einem guten "Fluss" auf der eigenen Webseite.

Google PageRank vs. Link Juice

Was ist Link Juice?

Häufig wird Link Juice noch in Zusammenhang mit dem Algorithmus PageRank von Google gebracht – allerdings gibt es gerade aus SEO-Sicht große Unterschiede, wenn es um die Relevanz der Inhalte geht:

  • Link Juice ist ein abstraktes Konzept, das beschreibt, wie Wert oder Autorität von einer Seite zur anderen übertragen werden. Es dient als intuitive Metapher und als Anhaltspunkt für den Einfluss von Links (Backlinks) auf das Ranking.
  • PageRank hingegen ist ein spezifischer, mathematischer Algorithmus von Google, der nur die Qualität und Anzahl von Links berechnet, um die Relevanz der Seite anschließend einzuordnen und diese dementsprechend zu platzieren. Während Link Juice deutlich breiter interpretiert wird (z. B. durch die Einbeziehung von NoFollow-Links), ist der PageRank strikt quantitativ.

Bedeutet: Link Juice bietet eine einfache Erklärung für die Bedeutung von Links im SEO, während PageRank ein technisches Instrument von Google war, um Seiten zu bewerten. PageRank als eigenständiger Algorithmus hat weitestgehend an Bedeutung verloren, Link Juice dagegen bleibt nach wie vor ein zentraler Baustein moderner SEO-Strategien.

Wie "fließt" der Link Juice?

Link Juice wird durch Links zwischen unterschiedlichen Webseiten übertragen. Wenn eine Seite auf eine andere Webseite verlinkt, gibt sie einen Teil der "Autorität" oder des Ranking-Potenzials weiter und stärkt somit die verlinkten Inhalte, da Google diese als Empfehlungen bewertet. Der Wert des Link Juice hängt von mehreren Faktoren ab, die bestimmen, wie viel "Saft" tatsächlich an andere Seiten abgegeben wird:

  • Autorität der verlinkenden Seite: Hochwertige, vertrauenswürdige Seiten geben mehr Link Juice weiter als minderwertige Seiten. Beispielsweise bekannte Nachrichtensender, öffentliche Institutionen oder Portale der Regierung.
  • Anzahl der ausgehenden Links: Wenn eine Seite viele Links hat, wird der Link Juice auf alle Links verteilt, was den Wert jedes einzelnen Links verringern kann. Nutzt eine Seite zu wenige Links, wird der Juice jedoch schnell ungerechtfertigt aufgeteilt.
  • Ankertext: Der Ankertext, der den Link beschreibt, kann den Wert des Link Juice beeinflussen, indem er die Relevanz für die Zielseite erhöht. Am besten geeignet sind themenbezogene, nutzerrelevate Ankertexte (z. B. "Testsieger Waschmaschine 2024").
  • Position des Links: Links im Hauptteil einer Website ("Body Content") haben mehr Gewicht als solche an versteckten Stellen oder im Footer der Webseite.
  • Inhaltliche Relevanz: Je besser die verlinkte Seite zum Inhalt der veröffentlichten Page passt, desto mehr Link Juice wird auch weitergegeben. Ein Link von einer Reparaturanleitung zu einem interessanten Follow-up ist also besser als ein Werbelink zu günstigem Kühlwasser.

Wichtige Einflussfaktoren auf die Effizienz bei der Übertragung von Link Juice sind zudem die Link-Attribute. Nur DoFollow Links geben Link Juice weiter, NoFollow Links nicht. Wie diese dennoch sinnvoll eingesetzt werden, um die Sichtbarkeit der Seite zu steigern, schauen wir uns im nächsten Absatz an.

Link-Attribute – Should I follow or should I go?

Es gibt verschiedene Arten von Links, welche sich unterschiedlich auf das Ranking einer Seite auswirken und auch die Verteilung des Link Juice beeinflussen - im Linkbuilding unterscheidet man in der Regel zwischen NoFollow und DoFollow Links:

  • DoFollow Links: Diese Links übertragen den Link Juice vollständig und helfen dabei, das Ranking der Zielseite in den Suchergebnissen zu verbessern. DoFollow Links sind das wichtigste Werkzeug im Linkbuilding und werden von allen Suchmaschinen aktiv gecrawlt, wodurch die Autorität und Relevanz weitergeben.
  • NoFollow Links: Sie sind mit dem Attribut "rel="nofollow"" versehen, welches die Suchmaschine anweist, diesen Link nicht in das Ranking einzubeziehen. Diese Links geben keinen Link Juice weiter, können jedoch wertvoll sein, da sie Traffic bringen und die Sichtbarkeit der Webseite erhöhen. Ein Beispiel wäre die Verlinkung auf einen Social-Media-Beitrag, der thematisch passend ist.
  • Interne Links: Interne Links können ebenfalls Link Juice übertragen und verweisen auf eine Seite innerhalb der gleichen Domain. Sie können strategisch eingesetzt werden, um die Sichtbarkeit relevanter Unterseiten zu erhöhen oder dem User die Navigation innerhalb der eigenen URL zu vereinfachen.

Auch wenn DoFollow Links der bekannte "Way to Go" im Linkbuilding sind, sollten NoFollow Links und interne Verweise an passenden Stellen nicht vernachlässigt werden. Eine ausgewogene Kombination aus allen Link-Attributen sorgt dafür, die Webseite sowohl für den Nutzer als auch für die Suchmaschine anschaulich zu strukturieren.

Achtung: Auch allgemeine Webseiteneigenschaften beeinflussen den Link Juice!

Neben den o. g. Aspekten, die beim Aufbau von Backlinks beachtet werden müssen, um den Link Juice zu steigern, wirken sich auch allgemeine Webseiteneigenschaften auf seine Effizienz aus. Der TrustRank von Google ist dabei einer der Algorithmen, der dafür sorgt, wie gut Link Juice übertragen werden kann. Er bewertet nicht die Anzahl und Qualität der Links, sondern konzentriert sich auf die allgemeine Identifikation von hochwertigen und vertrauenswürdigen Inhalten. Je höher der TrustRank, desto effizienter kann auch der Link Juice verteilt werden.

Als Basis für die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit nutzt Google Faktoren wie die Domain-Historie sowie die Qualität der Inhalte und Links. Eine Verbindung zu Spam-Seiten, eine Überfrachtung mit Werbelinks oder wenig Mehrwert dagegen verschlechtern den TrustRank einer individuellen Webseite und damit auch die Effizienz der Verteilung von Link Juice. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu Abmahnungen (Google Penalty) führen.

Die Bedeutung von Link Juice für SEO

Link Juice ist für SEO und beim Backlinks Aufbauen entscheidend, da er die Autorität und Sichtbarkeit einer Webseite beeinflusst. Eine gut durchdachte Linkbuilding-Strategie, die auf hochwertigen Links von relevanten Seiten abzielt, kann den Link Juice erhöhen und somit das Ranking verbessern. Webseiten, die von autoritativen Quellen verlinkt werden, erhalten i. d. R. auch einen höheren Google PageRank und damit eine bessere Platzierung in den Suchergebnissen.

Wie lässt sich der Link Juice steuern und steigern?

Link Juice SEO
Quelle: https://unsplash.com/photos/black-flat-screen-computer-monitor-8qEB0fTe9Vw

Es gibt verschiedene Methoden, um den Link Juice auf der eigenen Webseite zu maximieren und zu steuern:

  • Qualitative Backlinks aufbauen: Der Aufbau von Backlinks von autoritären und themenrelevanten Seiten. Diese Links übertragen nicht nur Link Juice, sondern stärken auch die Autorität der gesamten Domain (TrustRank).
  • Interne Verlinkung optimieren: Setze gezielt interne Links, um den Link Juice innerhalb deiner Seite "fließen zu lassen". Diese verbessern die Indexierung und helfen Nutzern, sich besser auf der Webseite zurechtzufinden.
  • NoFollow Links strategisch nutzen: Auch wenn sie keinen Link Juice übertragen, können NoFollow Links Traffic bringen und das Profil diversifizieren sowie den Traffic erhöhen. Zudem kann so auf andere relevante Kanäle, etwa Social-Media, verwiesen werden.

Es gibt verschiedene Methoden, um den Link Juice innerhalb der Webseite strategisch zu steuern und zu maximieren. Ein beliebter Ansatz ist der Einsatz von JavaScript und robots.txt, um die Linkvererbung zu steuern. Mit JavaScript ist es möglich, die Linkstruktur so anzupassen, dass spezifische Verlinkungen nicht von den Suchmaschinen erfasst werden und der Juice so für die "relevanten Links" verfügbar bleibt. Mit einer robots.txt-Datei lässt sich ebenfalls genau steuern, welche Seiten indexiert werden, und welche nicht.

Der Link Juice ist ein zentrales Element in der Suchmaschinenoptimierung, das den Wert und die Autorität einer Webseite maßgeblich beeinflusst. Ein bewusster Umgang mit Link Juice – sei es durch hochwertige Backlinks, den Einsatz von internen Verlinkungen oder die strategische Platzierung von NoFollow Links – verbessert die Sichtbarkeit und den TrustRank der eigenen Webseite. Eine zusätzliche, entscheidende Möglichkeit also, um das SEO-Potenzial deiner Seite zu maximieren!

Einzelnachweise

https://www.google.com/intl/en/search/howsearchworks/how-search-works/ranking-results/
https://developers.google.com/search/docs/crawling-indexing/robots/intro

Linda
Linda

Linda ist seit 2022 im SEO-Game aktiv und seit Mai 2023 als Junior Content-Managerin Teil des Backlinked-Teams. Mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben bringt die 29-Jährige frischen Wind in die Redaktion. Wenn sie nicht gerade im Auftrag unserer Kunden unterwegs ist, verbringt sie ihre Freizeit gerne im Gym oder mit ihrem Hund Milka. Linda sorgt dafür, dass ihre SEO-Texte nicht nur den Algorithmen, sondern vor allem den Lesern gefallen.

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